fatagaga – Vier Erleuchtete Gitarren

Das ursprüngliche fatagaga-Projekt, 1992: Siggi Becker , Stefan Zöllner , Rainer Schütz, Thomas Kallweit

Story: die Geburt von „fatagaga“

(1987)
Zusammen mit dem damaligen Hausnachbarn Siegfried Becker (seineszeichnes: unbezahlter Trendforscher und unablässiger Gitarrenprobant, heute: www.siggibecker.de) entdeckt Zöllner eine Möglichkeit, wahrhaft kranke Sounds zu erzeugen. Man nehme eine halbakustische Gitarre, deren Saiten extrem „schlabberig“ heruntergestimmt sind, einen Gitarren-Amp, den man stummschalten und über ein lineout mit dem taperecorder verbinden kann. Man stelle die Lautstärke auf Maximum! Die Gitarre liegt auf einem Tisch und wird mit diversen Gegenständen vorsichtig oder brüsk manipuliert. Es werden 4 Spuren eingespielt.

Die Bandbreite an feinzisselierten bis brachial-eruptiven Industrialsounds, die sich aus diesem Setting ergibt, ist beachtlich. In schneller Folge nehmen Zöllner und Becker eine ganze Reihe von Tracks auf. Es wird dabei (in Kenntnis der Arbeit von Derek Bailey, Henry Kaiser, Hans Reichel und anderen) großen Wert auf hellwache Improvisation gelegt.

(1990)
In einem Gespräch mit dem Düsseldorfer Musiker Thomas Kallweit stellt sich heraus, daß dieser in etwa zeitgleich (ohne von den Zöllner/Becker-Experimenten zu wissen) ebenfalls Aufnamen mit verstimmten Gitarren gemacht hat. Zöllner bringt die Idee ins Spiel, das Ganze als quadrophone Performance auszuarbeiten. Es braucht nur einen vierten Gitarrist, den man nicht lange suchen muß: Rainer Schütz benutzt die Gitarre (auch im Rockkontext) sowieso als rein ekstatische Lärmquelle. Et Voila: das Kind bekommt den Namen “ fatagaga “ was auf Max Ernst und Hans Arps gemeinsame dadaistische Collagen verweist („fabriquation des tableaux gasometriques garantis“) und fertig ist die Supergroup. Das Quartett brilliert mit diversen Live-auftritten, bis „musikalisch Differenzen“ zum Split führen…

(1992)
fatagaga bleibt der Projektname für alle Aktivitäten von Stefan Zöllner

Stefan Zöllner, 22.04.04

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